Was haben Vampir-Horror, Gangster-Drama und Black Culture gemeinsam? In Blood & Sinners wird genau diese explosive Mischung zum düsteren Kinoerlebnis – irgendwo zwischen Tarantino, Southern Gothic und Blueskneipe.

blog
16.04.2025
Blood & Sinners
egoFM Trailer: Filmtipp
-
Blood & SinnersegoFM Trailer: Filmtipp
Worum geht's in Blood & Sinners?
Mississippi, 1932. Die Zwillinge Smoke und Stack kehren aus Chicago nach Clarksdale zurück. Dort, wo die Schwarzen auf den Baumwollfeldern schikaniert werden, sind die beiden aufgewachsen. Auf ihren Reisen sind die Brüder zu weltgewandten Gangstern geworden – mit dem ergaunerten Geld wollen sie in ihrer Heimat einen "Juke Joint" eröffnen. Eine Bar, in der Blues gespielt, gegessen und getrunken werden soll. Ein Ort zum Feiern der Black Culture. Allerdings haben Smoke und Stack nicht damit gerechnet, von Vampiren angegriffen zu werden …Der Trailer zu Blood & Sinners
So ist Blood & Sinners
In Blood & Sinners steckt ganz schön viel: Was als klassisch finstere Historienstudie beginnt, entwickelt sich zu einem kulturellen Kommentar – und endet in überdrehter, Tarantino-hafter Action. Nicht immer gelingt es Regisseur Ryan Coogler, alles zusammenzuhalten. Oft fühlt es sich an, als zerfranste der Film an allen Ecken, als litte er unter zu viel Inhalt. Das wird vor allem deutlich in der Mitte des Films. Dort sind die Szenen überladen, etwa eine Sequenz, in der im "Juke Joint" musiziert wird und plötzlich Zeiten und Räume aufgebrochen werden. Da spielen dann auch einmal Jimi Hendrix und Kendrick Lamar im Mississippi der Dreißigerjahre. Und natürlich warten weiße Vampire darauf, ihnen das Blut auszusaugen. Subtilität sieht anders aus.Auch Hauptdarsteller Michael B. Jordan ist nicht völlig überzeugend. Er ist zwar charismatisch, ein Schauspieler mit Leinwand-Präsenz. Aber mit seiner Doppelrolle als Smoke und Stack weiß er nicht viel anzufangen, denn die beiden Brüder, die er spielt, unterscheiden sich kaum voneinander. Erst gegen Ende wird es besser, wenn er sich ganz darauf konzentrieren kann, was er am besten kann: nämlich den Action-Helden zu mimen. Und somit bleibt Blood & Sinners ein schön grusliger Thriller, der mit ein paar starken Ideen unterhält, dem aber ein wenig mehr Tiefgang gutgetan hätte.
Trotzdem gibt's hierfür noch 7 von 10 mörderische Vampire.
Artikel teilen: