Viele Tipps rund um Zimmerpflanzen klingen gut – sind aber völliger Humbug. Was sie wirklich brauchen (und was nicht), erfährst du hier.
Was Zimmerpflanzen wirklich brauchen – und was du dir sparen kannst
Zimmerpflanzen sind längst mehr als nur Deko. Sie sind Luftreiniger, Stimmungsmacher und manchmal sogar Mitbewohner*innen mit eigener Persönlichkeit. Aber: Rund um ihre Pflege kursieren jede Menge Halbwahrheiten. Höchste Zeit, mit den häufigsten Mythen aufzuräumen – und stattdessen zu zeigen, was Zimmerpflanzen wirklich brauchen.- 1. Licht ist nicht gleich Licht
- 2. Mehr Wasser ist nicht besser
- 3. Salz und Hausmittel sind keine Wundermittel
- 4. Welche Erde für welche Pflanze?
- 5. Umtopfen ist kein Hexenwerk – aber nötig
- 6. Wie wichtig ist Luftfeuchtigkeit wirklich? – aber nötig
- 7. Staub ist der Feind der Photosynthese
- 8. Pflanzen brauchen Aufmerksamkeit, kein Mitleid
1. Licht ist nicht gleich Licht
Viele Pflanzen brauchen Licht – aber nicht jede will direkt in der Sonne brutzeln. Während Kakteen und Sukkulenten Südseiten feiern, fühlen sich Calathea oder Farne eher im Halbschatten wohl. Wichtig: Auch im Schatten bedeutet nicht völlige Dunkelheit. Wer’s genau wissen will, sollte den natürlichen Lebensraum der Pflanze checken – oder wenigstens rausfinden, wie sie heißt.2. Mehr Wasser ist nicht besser
Der häufigste Grund, warum Zimmerpflanzen eingehen: zu viel Gießliebe. Staunässe ist Gift für die Wurzeln. Viele Arten, besonders aus tropischen Regionen, mögen’s zwar feucht, aber nicht nass. Faustregel: Erst gießen, wenn die oberste Erdschicht trocken ist – und das gerne mit zimmerwarmem, kalkarmem Wasser. Tatsächlich leichter, Pflanzen zu ertränken, als sie zu vertrocknen.3. Salz und Hausmittel sind keine Wundermittel
Im Netz geistern kuriose Tipps wie "mit Salzwasser gießen"oder "Bananenschalen ins Substrat mischen". Bitte nicht. Salze stören den Wasserhaushalt der Pflanze, und Lebensmittelreste ziehen eher Trauermücken an als Wachstum. Wenn du düngen willst, greif zu einem pflanzengerechten Dünger – und das nur in der Wachstumsphase von Frühling bis Herbst.Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
4. Welche Erde für welche Pflanze?
"Irgendeine Erde wird schon passen", denken viele – und irren. Zimmerpflanzen brauchen durchlässiges Substrat, das Luft an die Wurzeln lässt und gleichzeitig Feuchtigkeit speichern kann. Wichtig ist eine gute Drainage, z. B. mit Blähton oder Perlite, damit es unten im Topf nicht fault. Für Sukkulenten und Kakteen gilt: sandiger, trockener, durchlässiger.5. Umtopfen ist kein Hexenwerk – aber nötig
Viele lassen ihre Pflanzen jahrelang im selben Topf – bis die Wurzeln oben rausquellen. Dabei ist Umtopfen wichtig: Neue Erde bedeutet neue Nährstoffe, und größere Töpfe geben mehr Raum zum Wachsen. Als grobe Regel gilt: Alle 1–2 Jahre ist ein Wechsel angesagt, am besten im Frühling.6. Wie wichtig ist Luftfeuchtigkeit wirklich?
Besonders tropische Arten wie Calathea oder Monstera leiden unter trockener Heizungsluft. Sprühflasche, Luftbefeuchter oder regelmäßiges Abbrausen wirken hier Wunder. Stehen mehrere Pflanzen zusammen, erhöht das die Luftfeuchtigkeit rundum – der sogenannte "Pflanzenclustereffekt". Besonders im Winter ein echter Gamechanger.7. Staub ist der Feind der Photosynthese
Wer denkt, Pflanzen stauben nur ein, liegt falsch: Staub auf den Blättern verhindert die Aufnahme von Licht. Das bremst die Photosynthese und macht deine Pflanze träge. Also: Ab und zu mit einem feuchten Tuch abwischen oder unter der Dusche abduschen. Deine Pflanze wird’s dir danken – und du bekommst den Dschungel-Look ohne Schleier.
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