Wie ist das, wenn man von vermeintlichen Alltagsgeräuschen so beeinträchtigt wird, dass man eben keinen normalen Alltag leben kann und was gibt es für Lösungen?
Was ist Misophonie?
Obs Kauen ist oder das Ticken einer Uhr. Fast jeder hat so ein Geräusch, das er oder sie gar nicht leiden kann. Dann gibt es aber auch die, die richtigen Hass auf diese Geräusche entwickeln und rank davon werden. Misophonie heißt das Ganze. Andreas Seebeck ist psychotherapeutischer Heilpraktiker und Misophonieexperte. Misophonie, erklärt er, ist eine extreme Reaktion auf ganz bestimmte Geräusche und der Körper reagiert mit einer Ausschüttung von Wuthormonen oder auch Ekel. Das schränkt den Alltag teilweise ganz schön stark ein, meint er."Das führt oft dazu, dass man seine Wohnung wechseln muss, wenn es etwas in der Nachbarschaft gibt, was immer wieder vorkommt, dass man seinen Arbeitsplatz wechseln muss und im besten Fall dann ein Einzelbüro bekommt. Und das Ungünstigste ist eigentlich die Situation in der Schule, weil man da eben nicht einfach rausgehen kann und selbst ein Wechsel der Klasse oder Schule bringt oft nichts, weil die Geräusche, die in der Schule vorkommen überall vorkommen" - Andreas Seebeck
Was hilft gegen Misophonie?
Zehn bis 20 Prozent hätten ein Geräusch, auf das sie misophonisch reagieren, sagt der Experte. Gegen Misophonie gibt aber es mehrere Lösungsansätze. Sei es, Musik oder Rauschgeneratoren während des Essens laufen zu lassen, damit man die Kaugeräusche nicht so laut wahrnimmt. Vor allem hilft auch die offene Kommunikation mit anderen und das Ernstnehmen von Betroffenen. Allerdings gibt es eine Einschränkung, sagt Andreas Seebeck."Was oft passiert ist, dass man dann auf Zehenspitzen um den anderen herumläuft und versucht gar keine Geräusche mehr zu machen. Das führt meistens dazu, dass [die] auch zu Triggern werden. Also besser ist es, das offen zu kommunizieren und dann zu sagen 'wenn ich dich triggere, sag eben Bescheid.'" - Andreas Seebeck
Das komplette Interview kannst du hier hören:


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